Klimaneutrale Kirche: Weg bis 2040 nimmt Gestalt an
2022 wird „Jahr der Schöpfung“ – Klimaschutzkonzept kommt 2023
Wien/Hirschwang a.d. Rax (epdÖ) – Die Evangelische Kirche A.u.H.B. hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Bis 2023 soll dazu ein eigenes Klimaschutzkonzept erarbeitet werden. Und bereits 2022 soll unter dem Titel „Jahr der Schöpfung“ ein Aktionsjahr Bewusstsein für die kirchliche Klimaschutzarbeit schaffen. „Das Jahr der Schöpfung soll neuen Schwung geben, motivieren, Bewusstsein schaffen, zum Handeln ermutigen und Hoffnung in die Veränderung geben. Es soll den Austausch über den Schöpfungsglauben und Gespräche wie Taten in Sachen Schöpfungsverantwortung anregen“, betont Andrea Sölkner, als Kirchenrätin für Kirchenentwicklung maßgeblich an beiden Projekten beteiligt, gegenüber dem Evangelische Pressedienst. Gemeinsam mit der kirchlichen Klimaschutzreferentin Marie-Christine Mattner diskutierte Sölkner am Donnerstag, 2. September, auf der gesamtösterreichischen Pfarrer*innentagung in Hirschwang an der Rax wesentliche Fragen zu den Vorhaben.
CO2-Einsparungspotenzial bei bis zu 90 Prozent
Neben der Bewusstseinsbildung soll das Klimaschutzkonzept die Säulen Gebäude und Energie, Mobilität und nachhaltige Beschaffung umfassen. Bis 2023 soll es zudem eine umfassende Energiebuchhaltung geben und die Energieversorgung der Kirche ausschließlich auf Ökostrom umgestellt sein. Jede zweite Pfarrgemeinde soll bis dahin eine Energieberatung erhalten haben. Als weiterer Schritt wurde der Austausch aller Ölheizungen bis 2030 definiert. Derzeit läuft eine Umfrage unter den österreichischen evangelischen Pfarrgemeinden, die etwa den Energieverbrauch erheben soll. Knapp 55 Prozent der Pfarrgemeinden haben daran bereits teilgenommen, in der Diözese Salzburg/Tirol sind es sogar schon 94 Prozent. Laut einer Hochrechnung ist von einem jährlichen Ausstoß in den Pfarrgemeinden von 8.000 Tonnen CO2-Äquivalenten auszugehen. Mit einem Umstieg auf Ökostrom und Holzpelletheizungen könnten gut 90 Prozent der Emissionen eingespart werden, heißt es aus dem Kirchenamt.
„Strahlkraft über Kirche hinaus“
Das Jahr der Schöpfung, das am ersten Adventsonntag (28. November) beginnt, sei „anders als das Reformationsjubiläum 2017 kein zufriedenes Sich-Freuen am Erreichten, sondern aktivistisch ausgerichtet“, so Kirchenrätin Sölkner. Es solle alle evangelischen Christinnen und Christen in Österreich „zum Handeln bewegen und eine Strahlkraft entfalten, die über unsere Kirche hinaus reicht“. Dazu wolle man evangelische Botschafterinnen und Botschafter aus allen Altersgruppen und verschiedensten Kontexten gewinnen.
Mehr Informationen zum Jahr der Schöpfung und zu den Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen der Kirche.