Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde!

Leider ist es noch nicht möglich Gottesdienste nach normalen Bedingungen abzuhalten.

Wir senden Ihnen daher diesen Gruß mit Gedanken zum letzten Sonntag nach dem Epiphaniasfest.

Der Predigttext für diesen Sonntag steht im 2. Petrusbrief, im 1. Kapitel, in den Versen 16-19:

16 Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. 17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. 18 Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. 19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

Wir alle sehnen uns nach dem Licht am Ende des Tunnels, dass das Virus uns endlich in Ruhe lässt und dass wir wieder einigermaßen „normal“ leben können. So wie ein alter Mann, der nach langer Krankheit wieder spürt, dass es endlich wieder bergauf mit ihm geht! Welch eine Freude!

Von den frühen Christinnen und Christen, die 100 Jahre nach Jesu Tod lebten, wissen wir, dass auch sie sehnsüchtig nach dem Licht am Ende des Tunnels Ausschau hielten. Aufmerksam und freudig hatten sie Geschichten von Jesus gehört und gerne weitererzählt. Das hat ihnen geholfen manche Bedrängnisse – Anfeindungen, Verspottung, Verfolgung etc. – auszuhalten. Aber die Wendung zum Guten ließ auf sich warten. Da hieß es: „Das sind doch nur Märchen!“

Kehren wir zu unserem alten Mann zurück. Es ist bei ihm mit seiner Krankheit besser geworden, auch weil er mittlerweile gelernt hat, mit ihr umzugehen und mit den damit verbundenen Beschwerden zurechtzukommen. Er sitzt in der Küche. Durch das Fenster scheint die Sonne und wirft einen Regenbogen an die Wand. „Wie schön“, denkt er sich. Wie ein Hoffnungszeichen kommt ihm dies vor. Er atmet tief durch und stellt fest: „Auch wenn ich nicht weiß, wie lange es noch dauern wird, bis ich endlich wieder ganz gesund bin – aber das Ende des Tunnels kommt, ganz gewiss, es kann nicht mehr weit sein…!“ Der Mann hat neue Hoffnung geschöpft.

Auch wir sehnen uns nach dem Ende des Tunnels in dieser Coronazeit. Wir hoffen und beten, dass es auch bei uns bald wieder heller wird, weil das Licht erscheint und die Dunkelheit schwindet.

Petrus beginnt seinen Brief mit einem Segenswunsch: „Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!“ (2. Petrus 1,2b). Er wiederholt diese Worte später nochmals: „Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus“. Und er fügt hinzu: „Ihm sei Ehre jetzt und alle Zeit.“ (2. Petrus 3,18).

Ich denke, dass der Apostel damit den Menschen von damals wie auch uns heute empfiehlt: „Was immer auch geschieht – orientiert Euch an Jesus, vertraut ihm. Auf diese Weise werdet Ihr gerade auch in der Krise erkennen, worauf es ankommt.“ Dazu passt auch der Spruch für die Woche, die vor uns liegt: „Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ (Jesaja 60,2)